Horst Niewrzol, Saison 2011 Sportlerportrait Horst Niewrzol, von Sven Grothe

Der Weltmeister lässt bitten, und der Verband argwöhnt !

 nicht vielen in unserer Stadt ist er bekannt, eher bescheiden, sozusagen Gentlemen-like lebt und wirkt er. Der dreimalige Masters Zeitfahrweltmeister (Radsport) der Amateure, Horst Niewrzol. Diese und andere Titel hat er errungen in einem Alter in dem andere dem Leistungssport schon lange den Rücken kehrten.

Dabei kam der ,,Hamborner Jung“ wie er sich in seiner bescheidenen  Art gerne selber nennt eher auf ungewöhnliche Weise zu diesem Sport. Ursprünglich beheimatet im Fussball wurde Ende der 70er Jahre auch zünftig nach den Spielen gefeiert und so manch üppige Portion nebst Gerstenkaltschale verdrückt.

Dies ververfehlte seine Wirkung nicht und die Waage bescheinigte ihm gute 95 kg Lebendgewicht. Bis in geselliger Runde sein ehemaliger Trainer Hermann Arndt ihn mit den vier Worten provozierte ,,Man bist du Dick“ Da habe er den Schalter umgelegt und sich bewusst gemacht, dass beim Radfahren ordentlich Kalorien verbrannt werden.

Kurzehand erstand er für 650,-DM einen Halbrenner und fuhr im ersten Jahr 5000 km. Die ehemaligen Vereinskameraden frotzeln wann denn die erste Tour de France Teilnahme anstehe. Dies stachelte noch mehr an und so erhöhte er seine Kilometerleistung auf 10 000 km und legte sich professionelles Equipment zu.

Nach einem Jahr Training absolvierte er seine erste lange Tour, und die führte ihn am Rhein entlang bis Koblenz dann an der Mosel lang bis Wehlen zu ehemaligen Schluckspechten. Von Morgens bis Abends um 21.oo Uhr ca. 13 Stunden für 300 km damit war die Gesellenprüfung bestanden.

Von nun an nahm er auch an offiziellen Wettbewerben teil und steigerte seine  Leistung auf 23 ooo km und Professionalität, weiß Horst Niewrzol zu erzählen. Seine Vita zeichnet sich inzwischen durch über 230 Siege bei nationalen und internationalen Radrennen und Zeitfahren aus. Mit Podiumsplatzierungen bei EM sowie zwei Siegen im Deutschland-Cup und Giro de Romagne sind hier nur einige Eckpunkte zu nennen die Horst Niewrzol verbuchen kann.

Als Gegen-Ponton aus dem Provibereich kann da gerade Erik Zabel mit über 200 Siegen mithalten und der hat es nie zu Weltmeister-Ehren gebracht. Als wenn dieses nicht schon aussergewöhnlich genug wäre denkt er mit seinen jetzt 72 Jahren noch lange nicht daran die Hände in den Schoss zu legen. Die hat er nicht nur immer am Rennlenker, auch ist er ein unermüdlicher Arbeiter und Förderer des Radsports in unserer Region.

DUISBURG: Radsportstadt ! ?

  

Neben seinem Vorsitz bei der Fachschaft-Radsport im Stadtsportbund und dem Rad-Renn-Club Duisburg der immer wieder hervorragende Radsportler hervorbrachte stellte die Fachschaft seit Jahrzehnten immer ein schlagkräftiges Team zur Ruhr-Olympiade wo man 2006 den Sieger stellte.

Die Stadt Duisburg kann dank Horst Niewrzol und dem RRC ebenfalls auf Radsportliches Weltklasse Niveau zurückblicken. Mit den Cityrennen 2002 und 2004 um den Rennen um den ,,König Pilsener Preis“ wurden vom Ausrichtendem RRC Duisburg immer wieder Namhafte Elitefahrer verpflichtet wie Zabel, Aldag, Voigts  und Co. die in unserer Stadt um den Sieg sprinteten. Viele solcher Events stehen oder fallen mit dem öffentlichen Interesse.

 

Angesichts der jüngeren Skandale meint Niewrzol, den Sport an sich trifft keine Schuld, den es kommt darauf an was man daraus macht. Auch setzte er mit der Leitung der Mittwochs-Rennserie im Businesspark-Niederrhein Radsportliche Maßstäbe, und bot so den jungen Radsportlern die Möglichkeit auch unter der Woche die nötige Rennhärte für ihre  Wochenend Einsätze zu erwerben.

Historie, Vermächtnis an die Nachwelt !

seine Umtriebsamkeit geht allerdings noch weiter ! Geprägt durch seine lange sportliche Erfahrung wird viel interessantes, erlebtes und wissenswertes über den Radsport in liebevoller Kleinarbeit zusammen getragen. ,,Geschichten rund um den Radsport

 

heißt diese unter:  www.horstniewrzol.de veröffentliche Sammlung die mit ihren authentischen Illustrationen zum schmökern einlädt. (man muss vergangenes für die Zukunft retten so Niewrzol)  Ein Fundus mit historischem Wert der so manch betagten Radsport-Fan ins schwärmen geraten lässt und die jungen Pedal-Ritter unter uns in erstaunen versetzt. So wird zum Beispiel von der Ära der ,,Aschenbahn-Rennen“ berichtet oder von der Entwicklung der hiesigen Radsportvereine und vielem mehr.

Zeitfahrdisziplin als Leidenschaft, die leiden schafft !

   

seine ganze Leidenschaft gilt allerdings der Königsklasse des Radsports, sozusagen der Formeleins der Radsportler, dem Einzelzeitfahren. Hier organisiert er private Trainingstreffen auf dem Land, weit ab vom hektischem Verkehr . Hier hat man sich mit den ansässigen Landwirten arrangiert, und hier kann man an Wochenenden mächtig in die Pedale treten wo der Wind mächtig bläst so das die Oberschenkel vor Laktat brennen. So gilt der Duisburger-Zeitfahrcup nahe Raesfeld in der Spezialisten Szene schon als Institution.

Patron des Radsports über Stadtgrenzen hinaus!  

der Horst wie ihn alle respektvoll aber auch freundschaftlich nennen, hat hier für jeden Radsportler, vom Hobby bis Radamateur, ein offenes Ohr und wertvolle Tipps bei der Umsetzung zu noch mehr Professionalität und Geschwindigkeit.

Nicht umsonst kommen spitzen-Triathleten, Amateur Welt und Europameister sowie die schnellsten Fahrer aus der ganzen BDR und Nachbarländern gerne der Einladung zum DU-Zeitfahrcup nach. Hier wird das neueste Material getestet, gefachsimpelt oder der eine oder andere Trainingslauf gegeneinander ausgefahren um die daraus gewonnenen Erkenntnisse in offiziellen Wettbewerben erfolgreich einzusetzen.

Nicht nur eine sportliche Legende sondern ein Sportler zum anfassen eben, ohne Starallüren und Schnörkel. Für viel ist er dabei ein Idol, keiner von den Doping um-witterten hochgezüchteten Radstars die nach ihrer Karriere schon mit gesundheitlichen  Problemen  kämpfen. Dazu Horst Niewrzol: Wäre ich nicht immer sauber gefahren könnte ich meinem Körper heute nicht mehr diese Leistung abverlangen. So ist er in seinem Alter nicht nur Gesund sondern fährt machen jüngeren noch davon. Sein Herz gilt besonders der Jugend! bemängelt die leider verbreitete Bewegungarmut der heutigen ,,Computergeneration“. Dabei ist dieser Sport an der frischen Luft hervorragend für die heranwachsenden geeignet. „Er fordert ihnen Disziplin, Ausdauer sowie Geschicklichkeit und den nötigen Ehrgeiz ab, und schult nebenbei Fairness uns Charakter.

Offizielle drängen auf Unterlassung!!!  

Lizenzfahrer, Hobbyfahrer sowie der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) profitieren gleichermaßen, kann letzterer doch auf Sportler mit hervorrangenden Zeitfahr-Qualitäten aus unserer Region zurückgreifen. Immer wieder belegen Zeitfahrer des Duisburger-Zeitfahrcup`s auch bei BDR Veranstaltungen vorderste Plätze, ganz zu schweigen von ersten Plätzen bei den Weltmeisterschaften der Senioren.

Dem BDR allerdings ist soviel Privatinitiative anscheinend eher unheimlich. Gab es doch zuletzt den Hinweis vom Verband das man sich beim Radfahren ab Abwegen befände, und diese ungezwungene Ansammlung von Radfahrern ja nicht beim Verband angemeldet sei. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren das dieser wohl daran verdienen möchte sobald sich ein Sportler auf`s Fahrrad setzt, und sei es nur zu Trainingszwecken.

Bei allem Respekt, mit dieser Kunde beweisen BDR Verantwortliche wenig Fingerspitzengefühl und sind sich der Tragweite solcher Animositäten bei den Sportlern offensichtlich nicht bewusst! Zur Zeit ist es ohnehin nicht einfach in Betracht der vergangenen Dopingskandale im Provibereich für diesen Sport zu begeistern.

Der BDR hat sich auf die Fahnen geschrieben den Radsport zu fördern, wenn andere dies ebenfalls tun ist das nicht das selbe sondern eine Unverschämtheit“ Für den Regionalen Radsport ist eine friedliche Co-Existenz zweifelsfrei von Vorteil, um es Zeitgemäß auszudrücken: Eine klassische Win-Win Situation ! Bleibt zu hoffen das der Verband sich dessen besinnt und versöhnlich die Hand ausstreckt.

Text: Sven Grothe

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